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Mit Engagement im Flüchtlingscamp eröffnete der Zollernalbkreis syrischen Kindern Perspektiven

Ein Mann, eine Frau und Kinder pflanzen gemeinsam einen Ziitronenbaum.

Millionen Syrer haben in den vergangenen Jahren in der Türkei Zuflucht gefunden vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrer Heimat – unter anderem in drei Flüchtlingscamps an der türkischen Grenze, die der Zollernalbkreis unterstützt. Wie geht es für die Menschen dort weiter?

Seit 2020 engagiert sich der Zollernalbkreis gemeinsam mit dem Verein Wir im Ländle und der Balinger Videoagentur-Gründerin Petra Nann beispielsweise in einem Camp im Landkreis Tarsus für Kinder und Jugendliche. Diese sind oftmals die Hauptleidtragenden von Krieg, Vertreibung und Flucht und müssen dort zusammen mit ihren Familien unter einfachsten Bedingungen leben. Abwechslung davon dürfen sie in einem achtsam hergerichteten, geschützten Areal erfahren – dem Kidscamp. Dort erhalten sie ungezwungenen Zugang zu Bildung und können erste Grundsteine für ihren weiteren Lebensweg setzen. „Dank großzügiger Spenden aus unserem Zollernalbkreis hat sich dieses nachhaltige Projekt wunderbar entwickelt“, so Landrat Günther-Martin Pauli, der sich insgesamt vier Mal, zuletzt im Mai 2024, selbst vor Ort ein Bild machte. „Vor allem haben wir jungen Menschen vor Ort über den spielerischen Zugang zu Bildung eine wertvolle Perspektive für die Zeit nach der Rückkehr in ihr Heimatland eröffnen dürfen.“
 
Deutlich wurde bei den Besuchen in den Flüchtlingscamps immer wieder, dass die dort lebenden Menschen nicht auf der Durchreise sind – sie saßen vielmehr stets wie auf gepackten Koffern und hofften auf eine möglichst baldige und sichere Rückkehr ins wenige Kilometer entfernte Syrien. Dies scheint nach dem Sturz des bisherigen Präsidenten in greifbarer Nähe. Diesbezüglich kommen aus den Camps unterschiedliche Signale: Die einen können die Rückreise kaum erwarten, andere zögern noch angesichts der unklaren politischen Lage. Wieder nach Hause will die überwiegende Mehrzahl.

Die Frage der Rückkehr stellt sich ebenso für die im Zollernalbkreis lebenden Syrerinnen und Syrer. Viele von ihnen haben sich engagiert eine neue Existenz aufgebaut, sind hoch qualifiziert und in nachgefragten Jobs beschäftigt. „Diese Menschen können und wollen nachvollziehbarerweise nicht von heute auf morgen zurück nach Syrien, zumal die Lage dort sehr dynamisch ist“, so Landrat Günther-Martin Pauli. „Diejenigen allerdings, die die Chancen der Integration bisher nicht genutzt haben oder sich mit unseren gesellschaftlichen Regeln und Pflichten immer noch schwertun, sollten sich zügig beim Neuaufbau in ihrer Heimat nützlich machen.“

(Erstellt am 12. Dezember 2024)